Viele negative Gedanken und Einstellungen sind uns nicht bewusst. Psycholog*innen bezeichnen diese als «automatische Gedanken». Automatische Gedanken sind gut gelernt und werden leicht und schnell aktiviert. Weil sie so blitzartig stattfinden, denken viele Menschen, dass sie auf bestimmte Situationen einfach emotional reagieren und gar keine Gedanken haben. Aber auch in diesen Situationen werden Gedanken aktiviert und spielen bei der Entstehung von Gefühlen eine wichtige Rolle. Automatische Gedanken sind so selbstverständlich, dass wir sie kaum in Frage stellen. Gerade deshalb ist es wichtig, den automatischen Gedanken auf die Schliche zu kommen. Zur Identifikation hat sich das Protokoll «Angstauslösende Situationen und Themen» bewährt. Wenn Sie sich regelmässig fragen, was Ihnen in angstauslösenden Situationen durch den Kopf gegangen ist, wird Ihnen die Identifikation automatischer Gedanken immer leichter fallen.
Viele Menschen glauben, mit realistischem Denken sei positives Denken gemeint. Das stimmt nicht! Positiv denken heisst, alles als wunderbar und rosig zu betrachten. Aber das Leben ist nicht immer wunderbar. Realistisch denken heisst, alle Beweise abzuwägen, die für oder gegen einen Gedanken sprechen. Auch ein negativer Gedanke kann realistisch sein. Manchmal werden wir von anderen schlecht behandelt und manchmal werden wir auch ausgelacht. Der Punkt ist: Wenn Sie in der Folge versuchen werden die zu negativen durch realistische Gedanken zu ersetzen, sollten die neuen Gedanken nicht einfach positiv, sondern eben realistisch sein. Schliesslich müssen Sie auch an die realistischen Gedanken glauben können.